Russisch-Deutsches Sommerkolleg "TANDEM" in Nizhnij Novgorod Gruppe 1

Nach dem Modelltext

Eine Unterrichtsklasse im Tandem-Unterricht

Warst du schon einmal länger als einen Monat von zu Hause fort?
Hast du dich schon einmal als Clown verkleidet?
Hast du schon einmal eine Sternschnuppe im Swimmingpool gefunden?
Nein noch nie, aber das möchte ich gerne.

Warst du schon einmal so betrunken, dass du dich an nichts erinnerst?
Hast du schon einmal eine Einladung zu einer Cocktailparty bekommen?
Hast du schon einmal vor vielen Menschen eine Rede gehalten?
Nein, noch nie, aber ich glaube das möchte ich auch nicht.

entstanden mit Hilfe der TandempartnerInnen folgende Texte:

Bist du schon einmal im Meer geschwommen?
Hast du schon einmal einen Adler gesehen?
Hast du schon einmal selbst ein Auto gelenkt?
Nein, noch nie, aber das möchte ich gerne.

Bist du schon einmal von einem Baum gefallen?
Hast du schon einmal einen Wurm gegessen?
Hast du schon einmal ein UFO gesehen?
Nein, noch nie, aber ich glaube, das möchte ich auch nicht.

(Svetlana und Thomas)



Bist du schon einmal in Österreich gewesen?
Bist du schon einmal auf einem Strauss geritten?
Bist du schon einmal um die Wette geschwommen?
Nein, aber das möchte ich gerne.

Bist du schon einmal von einem Pferd gefallen?
Hast du schon einmal eine Geldtasche gestohlen?
Hast du schon einmal einen Menschen gegessen?
Nein, und ich denke, das möchte ich auch nicht.

(Alina und Katrin)



Bist du schon einmal mit dem Zug nach Deutschland gefahren?
Bist du schon einmal auf einem Pferd geritten?
Bist du schon einmal mit dem Flugzeug geflogen?
Nein noch nie, aber das möchte ich gern.

Hast du schon einmal einen Unfall gesehen?
Hast du schon einmal einen Frosch gegessen?
Hast du schon einmal eine Küchenschabe getötet?
Nein, noch nie, aber ich glaube, das möchte ich auch nicht.

(Jelena und Doris)



Hast du schon einmal ein Lied komponiert?
Bist du schon einmal in Japan gewesen?
Hast du schon einmal einen Frosch gegessen?
Nein, noch nie, aber das möchte ich gerne.

Hast du schon einmal in der Oper gesungen?
Warst du schon einmal verheiratet?
Hast du schon einmal die Niagarafälle gesehen?
Nein noch nie, aber ich glaube, das möchte ich auch nicht.

(Olga und Christian)




Gruppe 3

Als Fortsetzung bzw. Reaktion auf den Textanfang von Kurt Schwitters

GERTRUD

Gertrud K. war ein schlankes Mädchen mit einem Ausdruck im Gesicht, dass man
wusste, sie war dabei mit ihrem Herzen und ihrer Hand. Das Gesicht versprach alles,
unterhaltsame Stunden, Freude und besonders Teilnahme an dem was ihren Freund
anging. Deshalb hatte ich sie lange gern, als sie noch kurze Kleider trug. In der
Strassenbahn bestaunte ich sie, und wenn ich als Primaner draussen in meinen freien
Zeiten Landschaft malte, war mein grösster Wunsch, sie möchte vorbeikommen,
stehenbleiben und meine Kunst gehörig bewundern.
Wie war ich froh, als sie zufällig an dem Tanzkursus teilnahm, bei dem ich
eingeschrieben war. So konnte ich sie beim Tanzen mit dem Arm stützen und sie
ganz nah betrachten. Wir lernten natürlich zürst die leichteren Tänze. Als wir aber
schon die Quadrille konnten, fragre Gertrud mich bei einer kurzen Tour, die wir
zusammen tanzten: “Ist Liebe nicht ein schönes Wort?”


entstanden im Dialog zwischen den Tandempartnerinnen folgende “Echotexte”:

Zuerst war ich zu verwundert um zu antworten. Ich sah sie nur an und fand sie so schön wie noch nie. Sie lächelte, als sie mein verwundertes Gesicht sah. “Es ist das schönste Wort”, sagte ich schliesslich, weil mir nichts Besseres einfiel. “Siehst du Michael dort stehen? Wir haben uns gestern getroffen und uns toll unterhalten. Ich glaube, ich bin verliebt.” Für einen Moment wurde mir schwarz vor Augen. So sollte sie mich ansehen, bewundernd und verliebt, nicht diesen Michäl. Aber wer war schon Michäl? Konnte er etwa so malen wie ich? Ich würde um Gertrud kämpfen.
Nach einer Woche kam Gertrud zu mir. Ich war da wiederum im Wald und malte meine Bilder. Sie weinte und bat mich um einen Rat. Sie sagte, dass Michäl sie nicht versteht. Er nahm ihre Liebe nicht ernst. Er brauchte Gertrud nur zur Unterhaltung. Gertrud litt darunter, sie konnte mit sich nichts machen. Sie hasste und liebte Michäl gleichzeitig. Ich umarmte mein liebes Mädchen und beruhigte sie. Ich versuchte ihr zu erklären, dass alles gut wird, dass es in ihrer Zukunft schönere Sachen gibt. Sie schniefte leise und ich war froh, ihren Atem wieder zu hören. In diesem Moment war es mir egal, wen sie liebte. Ich hoffte nur, dass sie diesen blöden Michäl lässt, um echt glücklich zu sein. Ich meinte es mit ihr nur gut und ich wollte, dass sie in der Zukunft einen echten Mann trifft, der ihr zeigen kann, wie die Liebe wirklich schön ist.
Eine Woche lang kam sie jeden Tag zu mir in den Wald, wir redeten meistens über Michäl und manchmal über Männer im allgemeinen. Ich dachte, wir würden uns immer näher kommen.
Einmal sagte sie zu mir: “Du bist der einzige wirkliche Freund, den ich habe. Es ist so schön, einen Jungen zu kennen, der nichts von mir will.” Ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Sie brauchte jemanden, bei dem sie sich ausweinen konnte, und ich hatte nur daran gedacht, dass wir zusammenkommen könnten, wenn sie endlich mit Michäl Schluss macht. Ich fing an, mich von ihr zurückzuziehen und war nicht mehr so offen zu ihr. Sie hatte sich inzwischen von Michäl getrennt, und sie schien wieder glücklich zu sein. Eines Tages, als sie wieder einmal zu mir in den Wald kam, stellte sie mich zur Rede: “Was ist los mit dir? Wieso bist du nicht mehr so ehrlich zu mir? Magst du mich nicht?” “Ich mag dich viel zu sehr”, sagte ich leise ohne sie anzusehen. “Das ist schön, denn ich habe mich in dich verliebt...”

Happy End


(Barbara und Maria)




Da verstand ich, dass wir einander sehr nah sind. Liebe war für uns nicht nur ein schönes Wort, sondern auch ein Gefühl, das uns verband. Den ganzen Tag waren wir zusammen. Morgens genossen wir die Natur, ich malte für sie schöne Bilder mit Landschaften. Am Abend gingen wir zum Tanzen. Es war die schönste Zeit, wenn ich ihren Körper fühlte, ihre Augen sah und ihren Atem hörte...
Wir lagen still nebeneinander auf dem Bett, schweigend, wie schon so oft zuvor, als sie es mir das erste Mal sagte: “Ich liebe dich.” Ich sah sie an. “Du bist so wundeschön”, sagte sie leise und wollte sie küssen. Aber sie drehte sich weg. “Willst du mir nicht auch etwas sagen?” Ich musste seufzen. “Ach, Getrud, weisst du das nicht?” – “Was soll ich wissen?” Ich konnte hören, dass sie wütend wurde und fand, es wäre das beste gar nichts mehr zu sagen. “Wieso willst du mir nicht sagen, dass du mich liebst? Hast du etwa eine andere, bin ich für dich nur ein Spielzeug, was ist los mit dir? Rede mit mir!” Ich kam mir vor wie bie einem Verhör, nahm mir aber vor, die Wahrheit zu sagen, ihr zu erklären, wieso ich ihr nicht “ich liebe dich” sagen konnte. Sonst würde ich sie am Ende deswegen noch verlieren.
Die Geschichte ist nicht bis zum Ende geschrieben. Der Autor lässt die Leser denken. Jeder denkt sein eigenes Ende aus, je nachdem, was er wünscht. Sollen Gertrud und dieser Mann zusammen sein oder nicht?

(Maria und Barbara)



Ich sah sie mit grossen, wahrlich unschuldigen Hundeblick-Augen an. Mein Wunsch, mit ihr über das schwierigste Thema der Welt zu sprechen, ist in Erfüllung gegangen. Endlich ist das Eis gebrochen, das lange Zeit unsere beiden Herzen umschlossen hat. Wir sprachen über Gott und die Welt und natürlich über unsere künftige gemeinsame Existenz. Wir sprachen so viel, dass wir nicht einmal merkten, dass uns unsere Füsse tanzend nach Hause brachten, wo wir eine wunderschöne Nacht verbrachten.
Ich wohnte bei meinen Eltern und konnte sie nicht führen. So beschlossen wir, in ein Hotel zu gehen. Da hatten wir Wein, Kerzen – alles, um eine romantische Nacht zu verbringen. Wir waren zusammen und vergassen die Welt. Das war die beste Nacht in meinem Leben.

(Mitja und Tatjana)



Was hatte ich auch zu antworten? Natürlich, dass Liebe ein schönes Wort ist. Es war ein schöner Moment, alles zu sagen. Als wir zusammen Walzer tanzten, war ich der glücklichste Mann auf der Welt, aber als ich Tango hörte, war ich so erschrocken, dass ich nach draussen ging. Ich könnte nie Tango tanzen. Es war eine Schande und das Ende meiner Liebe. Ich sah sie nicht mehr.
Ich litt sehr und war ausser mir vor Freude, als ich sie eines Tages wieder traf. Sie war immer weiss gekleidet. Sie sah super aus. Ich wollte wollte sie nicht an unsere letzte Begegnung erinnern. Weil ich mich schämte.

(Tatjana und Jelena)



Es ist eine leichtsinnige, leere Geschichte über Liebe. Ich kan sie nicht lehrreich, inhaltsreich oder spannend finden. Ich lese lieber seriösere Texte. Es ist sonenklar, dass am Ende „Happy End“ wird. In solchen dummen Geschichten ist alles sozusagen „zufällig“: z. B.“...sie zufällig an dem Tanzkurs teilnahm...“ Ich bin kein Kind, solche Zufälle zu glauben. Ich will auch hinzufügen, dass für verliebte Männer alle Mädchen wunderschön sind. Das ist das Leben. Es gefällt mir auch nicht, dass Gertrud zu sentimental war. Ich kan mit Gertrud nicht einverstanden sein. Liebe ist kein schönes Wort, sie ist ein schönes Ding.
Jedoch möchte ich dennoch hinzufügen, dass die beiden ineinander sehr verliebt sind und deshalb etwas träumerisch denken.

(Jelena und Mitja)



Das war eine angnehme Überraschung für mich. „Liebe ist ein schönes Wort, aber es ist noch schöner Liebe zu fühlen“, antwortete ich.
Gertrud schluchzte leise auf und hauchte ein silberhelles „Ja“. Da passierte es. Ich passte nicht auf, und der Boden entglitt mir unter den Füsssen. Plötzlich lag ich auf Knien vor ihr auf dem Boden. Der ganze Tanzsaal brach in Gelächter aus und mein Kopf wurde rot und röter.
Ich schaute zu ihr hinauf.. Sie schenkte mir ein warmes Lächeln, gab mir ihre Handund ich stand mit Gertrudes Hilfe auf und schaute ihr mit Dankbarkeit in die Augen.
Ich hörte die Englein singen und fühlte mich wie im 7. Himmel. Ich nahm sie in meine Arme und der ganze Tanzsaal applaudierte. Das Orchester spielte „Can“t help falling in love“ von Elvis Presley.

(Katja und Elisabeth)



(Elisabeth und Katja)



Gruppe 6

Als Fortsetzung bzw. Reaktion auf einen Ausschnitt aus Natascha Wodins Roman „Die Ehe“

Derjenige, dem ich mein neüs Leben in dieser Umgebung verdankte war Harald,
mein Mann. Ich hatte erreicht, was ich seit jeher erreichen wollte: ich war die
Ehefrau eines deutschen Mannes geworden, ich hatte einen deutschen
Familiennamen, einen deutschen Pass, ich wohnte in einem deutschen Haus, ich
unterschied mich in nichts mehr von den anderen. Nur mein Mann war anders als
die deutschen Männer. Harald war unvollständig. Er hatte nicht zwei Augen wie
alle, er hatte nur eines. Harald war ein Einäugiger. Das war der Fehler an meiner
neuen Identität.


entstanden im Dialog zwischen den Tandempartnerinnen folgende “Echotexte”:

Aber als wir uns zum ersten Mal trafen, war das nur positiv. Der sogenannte Fehler zog meine Aufmerksamkeit an. Er sieht so mutig aus und so streng. Ein kluger Mann mit einem guten Lachen. Das passierte auf einer Party, und wir hatten die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen. Ich glaubte, dass er eine gute Seele hatte, etwas Besonderes an sich und ich hatte Recht gehabt. Ich habe das noch nie bedaürt, dass wir zusammen sind, wir haben sehr zärtliche Beziehungen. Harald hat nur ein Auge, denn einmal arbeitete er in Afrika mit kranken Kindern. Harald musste ein Kind nach Hause mitbringen. Sie mussten einen langen Weg machen. Auf em Weg trafen sie einen Tiger und Harald kämpfte mit ihm. Im Kampf wurde sein Auge verletzt.

Sehr geehrter Autor,

ich abe Ihr Buch gelesen und frage mich nun, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt! Ich wollte Ihnen sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefällt, weil Sie dermassen in der Lage sind, Gefühle festzuhalten und Charaktere so authentisch zu skizzieren. Ich würde mich geehrt fühlen, falls Sie mir zurückschrieben.
Hochachtungsvoll
Ihre Julia Weber


Sehr geehrte Julia Weber,
vielen Dank für Ihr Interesse. Wir können uns irgendwo treffen und die Geschichte besprechen. Schreiben Sie mir, wann Sie Zeit haben.

Derjenige, dem ich mein neüs Leben in dieser Umgebung verdankte war Harald,
mein Mann. Ich hatte erreicht, was ich seit jeher erreichen wollte: ich war die
Ehefrau eines deutschen Mannes geworden, ich hatte einen deutschen
Familiennamen, einen deutschen Pass, ich wohnte in einem deutschen Haus, ich
unterschied mich in nichts mehr von den anderen. Nur mein Mann war anders als
die deutschen Männer. Harald war unvollständig. Er hatte nicht zwei Augen wie
alle, er hatte nur eines. Harald war ein Einäugiger. Das war der Fehler an meiner
neuen Identität.


Wegen dieser Unvollständigkeit sagten mir sehr viele Leute (meine Verwandten und Kollegen), dass ich sehr dumm war, weil ich ihn geheiratet hatte. Alle fanden sein Aussehen sehr schrecklich, besonders Kinder, sie meinten, dass er sehr böse war. Und niemand wollte mit ihm sprechen, er hatte fast keine Freunde. Meine Freunde wollten mit ihm zürst nichts Gemeinsames haben. Und dann... Dann fragten sie mich danach, warum er nur ein Auge hatte. Und ich erzählte ihnen, dass er im Krieg war, und einmal rettete er dort seinen guten Freund, der eine starke Wunde bekam und sich selbst nicht bewegen konnte. Harald half ihm, bekam aber auch eine Wunde, sie bedrohte sein Leben nicht, aber er verlor ein Auge. Als meine Freunde das gehört hatten, bekamen sie eine grosse Achtung vor ihm. Sie wollten sich mit ihm unterhalten. Dann verstanden sie, dass er ein sehr guter, gutherziger Mann ist, und in ihm gibt‘s nichts Böses. Sie alle gewöhnten sich sehr bald, dass er unvollständig sit. Und jetzt meinten sie, dass das Aussehen im Leben des Menschen nicht sehr wichtig ist. Das Wichtigste ist, welche Charaktereigenschaften er hat und wie er sich mit den anderen unterhaltet.
Von diesem Zeitpunkt an war unsere Ehe sehr glücklich, ich lernte viele neü FreundInnen kennen und war nun wie alle anderen Ehefraün. Zu unserem Glück fehlten jetzt noch Kinder, aber das würden wir auch noch hinkriegen.
Ich war sehr glücklich, und mein Mann war auch sehr glücklich. Alle nahmen ihn so, wie er war, und niemand sagte, und niemand meinte, dass er nicht wie alle anderen war.


Gruppe 8

Der Hörtext von Michäl Köhlmeier „An der Kasse“ (Roman von Montag bis Freitag ausgestrahlt von Ö1 im Juli 2002) wurde folgendermassen fortgesetzt:

Bin ich schuldig, dass es dieser anderen Person nicht gut geht? Sein Blick sagte mir, dass ich damit zu tun habe. „Garnicht“ zahlte inzwischen an der Kasse und wartete auf jemande, der ihr vielleicht helfen konnte, die Einkäufe in den Wagen zu bringen.
Und erst jetzt merkte ich, dass diese zwei mehr als Freunde waren, weil er sich liebevoll um sie kümmerte. Kann es sein, dass die beiden geheiratet haben, während ich im Spital war. Geht es „Garnicht“ gar nich gut? Ich drehte mich um und sah, wie die beidenzum Auto gingen. Es war dasselbe Auto, das mir damals in der Nacht entgegen gekommen ist.
Aber keiner sagte mir im Spital, was wirklich passiert ist. Ich wusste nur, dass es keine Toten gab. Warum dann dieses unangenehme Gefühl? Da hörte ich wieder diese Stimme:“ Du hast eine Familie zerstört..“

(Svetlana und Maria)



Ich dachte also nach, wer dieser andere sein sollte. Ich selbst war es nicht, mir ging es gut. Meine grosse Krise vor 5 Jahren hatte ich überwunden. Langsam erinnerte ich mich an das, was damals passierte.
Er blickte mich noch immer an und wartete darauf, dass ich ihn endlich erkannte. In seinem Blick lag dieser Vorwurf, dieser Hass.
Ganz unerwartet wechselte er seinen Ausdruck und blickte mich mit anderen Augen a. Es war etwas wie Liebe und plötzlich erkannte ich ihn. Es war Bernd.
Ach, war das lange her. Auf einmal kam dieser unglaubliche Schmerz zurück, und ich erinnerte mich an Susi. Er war der Einzige, der von uns wusste. Und wahrscheinlich war es die Liebe zu mir, die ihn davon abhielt, seinem Bruder Ernst davon zu erzählen. ach Susis Tod hatten wir uns kein einziges Mal wiedergesehen. Ich liebte sie und sie liebte mich. Aber ihr Ehemann Ernst und die drei Kinder waren uns im Wege.
Sein Ausdruck änderte sich wieder. Wieder kam diese Kälte und dieser tierische Hass. Er hatte mir nie gestanden, dass er mich liebte. Als stiller Zeuge beobachtete er, was zwischen mir und Susi vorging. Als Susi im Krankenhaus war, kote ich sie nicht besuchen, weil ihr Man ständig bei ihr war. Und so verblühte meine rose ohne mich. Bernd musste mich hassen, denn ich hatte mich seit Susis tod nicht mehr gemeldet. Ich konnte nicht mehr. Der Gedanke an das, was passierte, schnürte mir die Kehle zu. Ich rannte aus derm Geschäft, weg von diesem Mann und den Erinnerungen. Draussen begegnete mir meine Bekannte aus der Schulzeit. Sie fragte mich, wie es mir geht. Ich antwortete:“Goa ned guad.“

(Beate und Tatjana)




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